blau – experimentelle musik im Kirchenraum – 10 Kompositionsaufträge

Samstag, 2. September 2023, Paderborn

14 Uhr bis 21 Uhr Bartholomäuskapelle: Klanginstallation von Florian Hartlieb
16 Uhr Kapuzinerkirche: Orgel und Elektronik
19 Uhr Marktkirche: Elektronische Musik
21 Uhr Kapuzinerkirche: Elektronische Musik

Eintritt frei

Das Erzbistum Paderborn vergibt für besondere Räume Kompositionsaufträge für elektronische Musik. Die Uraufführung erfolgt am Samstag, dem 02.09.2023 in drei Paderborner Innenstadtkirchen, der Marktkirche, der Kapuzinerkirche und der Bartholomäuskapelle. 

Kirchen sind nicht nur architektonisch bedeutende Räume, sie sind Begegnungs- und Kultstätten, Sozialräume, Andersräume und eben auch Klangräume. Diese verwandeln die Räume in Klang. In freier Gestaltung eröffnen die Komponistinnen und Komponisten eine jeweils individuelle Perspektive im Dialog mit dem Kirchenraum. Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler inspirieren und konfrontieren die Besucher mit existentiellen Fragestellungen, Klängen und Geräuschen. So werden die Kirchen in neue Klangräume verwandelt. 

Die Komponistinnen und Komponisten lassen sich von vielfältigen außermusikalischen und musikalischen Geräuschen und Klängen anregen. So porträtiert Christina Kubisch mehrere Paderquellen, die sie extra für dieses Stück an unterschiedlichen Orten in Paderborn aufgenommen hat. Ulf Pleines zitiert Maschinengeräusche, Wasser und Wind und kritisiert die aktuelle Flüchtlingspolitik. Christoph Ogiermann verarbeitete das Minsker Attentat 2011 in seiner Musik. Ralf Hoyer und Matthias Krüger stellen die Sprache und ihre Laute in den Mittelpunkt der Kompositionen, als Entwicklung von Kommunikation und Selbstfindung. Tobias Tobit Hagedorn und Florian Zwissler arbeiten abstrakt mit synthetischen Klängen. Glocken und glockenähnliche Musik schreiben Oxana Omelchuk und Dorothee Hahne. Nikolaus Heyduck spielt mit seinem Titel an Planetenmusik an, ebenso Florian Hartlieb, der eine mehrstündige Klanginstallation beisteuert.

www.klangraum-kirche.de/Kompositionsauftraege

Dominik Susteck

Online-Premiere aus Herz Jesu, Frankfurt-Oberrad

Die Orgel in Herz Jesu, Frankfurt Oberrad wurde auf Initiative des Organisten Tobias Hagedorn mit neuen Spielhilfen ausgestattet: Winddrossel, Midi, Setzer und Sonderkoppeln. Realisiert wurde die Maßnahme durch FSB-Orgelbau, Frankfurt, sowie die Firma Sinua. Nachdem bereits eine Orgelführung angeboten wurde, ist ab Sonntag, 16.07.2023 auf Youtube ein Online-Orgelkonzert zu hören. Organist Dominik Susteck (Köln) wird die spektakulären Klänge der Orgel vorführen. Die Dauer der Premiere beträgt ca. 45 Minuten.

27.6.23: Konzert und Masterclass in Belgrad mit Förderung des Goethe Instituts

Im Rahmen des 23. Internationalen Festivals „Orgeltage – Dies Organorum“ werden sowohl einheimische als auch ausländische Organist*innen auftreten. Das Festival findet in der Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria statt. Am Dienstag, den 27. Juni, um 20 Uhr wird der renommierte und preisgekrönte deutsche Komponist und Organist Dominik Susteck für das Belgrader Publikum ein Konzert spielen. U.a. erklingt Musik des serbischen Komponisten Andreja Andric. [mehr]

28.05.23: Ligeti 100 – Dominik Susteck in der Kölner Philharmonie

Das Spiel mit Klangfarben und eine einzigartige Klangdichte verleihen den Werken von György Ligeti ihren unverwechselbaren Charakter: Diese Musik schimmert und oszilliert, verändert stetig ihre Form wie ein lebendig-atmender Organismus – und entwickelt dabei einen fast schon hypnotischen Sog.

In den Klavieretüden spielt außerdem die Arbeit mit verschiedenen Rhythmen eine zentrale Rolle. Trickreich werden die von Ligeti übereinandergeschichtet und erinnern damit an die perspektivisch verwirrenden Bilder des Malers M. C. Escher. Besonderen Klangeffekten begegnen wir hingegen in den Bagatellen für Bläserquintett, wenn die Oboe zum Beispiel – ganz untypisch – höher notiert ist als die Flöte. Mit Tamara Stefanovich nimmt dabei eine Künstlerin Platz am Klavier, die als absolute Expertin für diese Musik gelten kann. Und die findet sich in allerbester Gesellschaft gleichgesinnter Künstlerinnen und Künstlern, allesamt vereint in ihrem Faible für Zeitgenössisches.

Sendung in BR-Klassik

Dominik Susteck, Orgel, Werke von John Cage; György Ligeti; Mauricio Kagel; Hans-Joachim Hespos; Dominik Susteck und Katrin Klose (Uraufführung), Aufnahme vom 16. Mai 2023 in der Neustädter Kirche in Erlangen im Rahmen der Reihe „unerHÖRT!“

19.05.23: Studientag Neue Musik in Sinzig

Mystik und Neue Musik stehen in einem Wechselverhältnis. Die Offenheit des inneren und äußeren musikalischen Raumes befruchten sich beim Hören gegenseitig. Die Orgel von St. Peter Sinzig bietet in einem einzigartigen Raum gute Möglichkeiten, zeitgenössische Musik zu erleben. Es erklingen Kompositionen und Improvisationen. Der Orgelabend ist in vier kurze Konzertprogramme gegliedert, die für sich jeweils eine eigene Klangwelt eröffnen. Durch die Zusammensetzung ist es möglich, sich in die Facetten zeitgenössischer Orgelmusik hineinzuhören. Orgelnacht mit Maximilian Schnaus, Michael Schultheis, Benedikt Röhn, Robert Hogrebe und Dominik Susteck.

15.05.23: Lunchtimekonzert im Audimax Bochum

Werke von John Patrick Thomas, Dominik Susteck und Claude Debussy, Dominik Susteck, Orgel

Machpela

Machpela bedeutet Grabhöhle. Gemeint ist das Familiengrab der Erzeltern der Israeliten: Dort sollen Abraham und Sara, Isaak und Rebekka, Jakob und Lea bestattet worden sein. Die Musik ist statisch und besteht aus lauten, kraftvollen Akkorden. Diese werden nach und nach im Detail verändert.

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Verleih uns Frieden

Es handelt sich um ein Choralvorspiel, das den Choral „Verleih uns Frieden gnädiglich“ interpretiert. Liegeklänge, Cluster, Bruchstücke der Melodie und ungewöhnliche Registrierungen bestimmen die Musik, die sich gegen Ende in die Einstimmigkeit auflöst.

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Signal

Ein „Signal“ ist eine klares akustisches Zeichen, das wie ein Aufruf wirkt. Das Stück verlangt nach dem Tutti der Orgel. Mit seinen Repetitionen und Oktaven baut es sich streng auf. Das eigentliche Signal ist eine Rufterz, wie sie in der Sprache beispielsweise zwischen Mutter und Kind zu hören ist.

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La cathédrale engloutie

Der Organist hat Debussy‐Prelúdes (aus dem I. Band) für Orgel bearbeitet. „La cathédrale engloutie“ als versunkene Kathedrale, die bei Ebbe wieder auftaucht, ist eines der berühmtesten Stücke dieser Sammlung. Um die Stücke für die Orgel nutzbar zu machen, wurden sie modifiziert und erweitert. Dennoch orientiert sich die Musik am Originaltext, es ist also auch keine freie Paraphrase. Die Erweiterung begründet sich in der Intention, die vielen Klangfarben und Manuale der Konzertorgel besser zur Geltung zu bringen. Diese werden verschiedenartig einander gegenübergestellt.

Konzerte in Düsseldorf, Krefeld, Hagen und Köln

Improvisationen in der Neanderkirche Düsseldorf

Dominik Susteck (Orgel) und Tobias Hagedorn (Elektronik) konzertieren am 21.4. in der Neanderkirche Düsseldorf, am 22.4. in Maria Waldrast, Krefeld und am 23.4.2023 in der Elisabethkirche Hagen. Ein Improvisationskonzert folgte am 06.05.2023 in der Kunst-Station Sankt Peter Köln. Alle Improvisationen wurden mitgeschnitten und sind bei YouTube zu hören.